„Die Kunst ist das Kompliment der Natur“
(Novalis, deutscher Dichter, 1772 – 1801)
Die Künstlerin Maria Aminta
Henrich Nonone setzt sich mit der gestalteten Natur ihres Heimatlandes Peru
auseinander. Das Weltkulturerbe der Nazca-Linien ist für sie Anlass
künstlerischer Reflektion, gestaltet in einer Serie von Bildern. Sie hat
erkannt, dass die Einzigkeit eines Kunstwerks identisch ist mit seinem
Eingebettelsein in den Zusammenhang kultureller Tradition - und zugleich ein
Spiegel der „Gewissheit des Lebens“ ist. Ihre Bilder offenbaren in reichen
Farbmodulationen, dass Kunst und Natur in den Nazca-Linien zu einer
Wesenseinheit verschmolzen sind. Die Natur ist künstlerisch; es ist das der
tiefste Ausdruck und die höchste Eigenschaft ihres Seins.
Spielerisch-expressiv, in ornamentalen und chiffrenartigen Bilderalphabeten
bringt Maria Henrich ihre Sichtweise zum Ausdruck, macht das Phänomen der
Nazca-Linien zum Spiegelbild der Auseinandersetzung mit den tradierten
Sinnbildern der Natur schlechthin, lässt Elemente ihrer kulturellen Tradition
verhalten einfließen. Ihre Kunst ist eine Art beseelten Widerscheins der Natur
aus dem Spiegel der Seele, emotional, vital, kontrastreich, farbenfroh, aber
auch verschmelzend in Form und Farbe. Eine Art Geheimnis umrankt ihre Bilder,
so wie uns die Nazca-Linien ihr wahres Geheimnis bis heute nicht offenbaren. Dass
Kunst zugleich eine Zweiheit von Mensch und Natur darstellt, lassen ihre Bilder
wissen. „Wenn der Mensch sein tiefstes Wesen wiedergibt, Innerlichkeit
offenbart, muss er notwendigerweise auch die Natur verinnerlichen“ (Piet
Mondrian). Maria Henrichs Werke stellen ein Kompliment an die gestaltete Natur
ihres Heimatlandes, aber auch generell an die großen Leistungen der Menschheit
dar, zeigen die Sehnsucht des Menschen nach der Durchdringung alles
Geheimnisvollen und Numinösen. Kunst als der Ausdruck dessen, was sich in
seiner Gesamtheit nur so ausdrücken lässt.
2/2007Inga Schubert-Hartmann
Vorsitzende des Kunstvereins
Kreis Soest
No hay comentarios:
Publicar un comentario